Im Rahmen der adjuvanten Therapie können grundsätzlich folgende Optionen zum Einsatz kommen: Strahlentherapie, Chemotherapie, Interferon alpha, immunonkologische Therapie oder zielgerichtete Medikamente.
Die Strahlentherapie kann als alleinige Behandlungsmethode, in Kombination mit Chemotherapie sowie vor (neoadjuvant) oder nach (adjuvant) einer Operation angewandt werden. Die Bestrahlung erfolgt lokal – also auf den Tumor und seine engere Umgebung zielend.
Unter bestimmten Umständen kann auch eine adjuvante Chemotherapie sinnvoll sein, zum Beispiel bei Brustkrebs. Die Behandlung macht sich dabei zunutze, dass sich Krebszellen sehr schnell teilen und während dieser Phase häufiger verwundbar sind. Die Chemotherapie wird in Form von Infusionen, Spritzen oder Tabletten verabreicht, greift die Erbsubstanz der Zellen an und verhindert so die Zellteilung.
Interferon alpha ist ein unter anderem von den weißen Blutkörperchen gebildeter Botenstoff, der das Immunsystem aktiviert, sobald Infektionserreger in den Körper eindringen. In der adjuvanten Therapie soll Interferon alpha die Vermehrung der Tumorzellen hemmen und körpereigene Killerzellen aktivieren, die die Tumorzellen bekämpfen.
Die zielgerichtete Therapie macht sich bestimmte Genmutationen zu Nutze – zum Beispiel die sogenannte BRAF-V600-Mutation, die bei verschiedenen Tumorarten wie dem Malignen Melanom oder dem Nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom auftreten kann. Bestimmte, durch die Genmutation veränderte Proteine fördern das Wachstum von Tumorzellen. Die zielgerichtete Therapie wiederum hemmt diese Proteine in ihrer Funktion und kann so das Risiko eines Rückfalls senken.
Die immunonkologische Therapie setzt auf eine Stärkung der körpereigenen Abwehr und kann dadurch eine Perspektive im Kampf gegen verschiedene Krebsarten bieten. Durch den Einsatz spezieller Antikörper unterstützt die immunonkologische Therapie die körpereigene Abwehr gezielt so, dass die gegen Krebszellen gerichtete Immunreaktion wieder aktiviert wird. Eine immunonkologische adjuvante Therapie kann somit das Rückfallrisiko erheblich reduzieren.